Mehr als 30 Jahre nach Tschernobyl

... leidet Weißrussland noch immer unter den Folgen der radioaktiven Niederschläge, die das Reaktorunglück von Tschernobyl im April 1986 verursacht hat. Die Belastung ist auch heute noch 100.000 mal höher als zulässig.

Wie viele Kinder und Erwachsene an den Auswirkungen erkrankt und gestorben sind, ist nicht bestätigt. Sicher ist: Die Schilddrüsenkrankheiten und Krebserkrankungen wie Leukämie sind um ein Vielfaches gestiegen. Die Zahl der jungen Leute, die an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind, hat sich beispielsweise verdreifacht.

Drei Jahrezehnte nach dem Unfall zeigen sich seine tödlichen Folgen deutlicher denn je zuvor. Nicht nur die Sterblichkeitsrate an Krebs ist hoch, sondern auch die aufgrund schwerwiegender Herz- und Kreislaufkrankheiten. Schon 15-jährige sterben an Infarkten. 

Inzwischen haben die Kinder der Tschernobylgeneration selbst schon Kinder - und auch diese kommen häufig missgebildet oder krank auf die Welt, sind kleiner, blasser und gesundheitlich instabiler als Altersgenossen, die in bessere Umstände hinein geboren wurden als in ein Umfeld, das durch radioaktive Verstrahlung, Diktatur, wirtschaftliche Not und Chancenlosigkeit geprägt ist. Meist wachsen die Kinder auf engstem Raum mit alleinerziehenden Eltern- oder Großelternteilen auf, vielfach auch als Sozial- oder Vollwaise bei einer Pflegefamilie oder im Heim. 

Diese Kinder brauchen unsere Unterstützung. Denn Erholungsaufenthalte im Ausland zur Stärkung des Immunsystems, in gesunder Umgebung und bei gesunder Ernährung, sind eine entscheidende Hilfe im Kampf gegen die Spätfolgen des Reaktorunglücks.